Warum Afrika?

Immer wieder wird mir diese Frage gestellt, wenn ich von unserem Hilfsprojekt erzähle. "Es gibt doch auch genügend Bedürftige in Österreich", "Warum nicht zuerst unseren "eigenen" Leuten helfen?"... 

 

Ich persönlich habe Familie und Freunde in Kenia. Da ist es irgendwie naheliegend. Aber im Endeffekt ist es glaub ich ganz egal, WO man hilft. Hauptsache man tut es.  

 

 

Ich habe mir nicht ausgesucht, in welche Familie ich geboren wurde. Ich hatte Glück. Meine Eltern sind nicht reich aber uns hat es nie an irgendwas gefehlt. Wir hatten Betten, Spielsachen, Gesundheitsversorgung. Wir haben die Schule unserer Wahl besucht, haben Ausflüge und Urlaube gemacht, Freunde besucht und frische, saubere Kleidung getragen. Vielleicht nicht immer die Marke, die wir gern gehabt hätten, aber unsere Schuhe haben uns immer gepasst und wenn etwas kaputt oder zu klein war, wurde etwas neues besorgt. Und wir waren immer satt. Nichts davon habe ich jemals als Privileg wahrgenommen. Selten habe ich mich bedankt. Ich kannte keine andere Welt und - wie Menschen das gerne tun - ist mir mehr aufgefallen was ich nicht hatte, als zu schätzen was da war. 

 

Viele der aufgezählten Dinge gehören für unsere Schützlinge nicht zum Alltag. Sie beschweren sich nicht, sie kennen es nicht anders. Genau wie ich damals. 

 

Mein erster Besuch in Kenia hat viel verändert. Es ist nicht meine Schuld, was Menschen dort erleben müssen, es hätte auch nichts geändert, wenn ich weniger Spielzeug oder "Luxus" genossen hätte. Dennoch hat es mich dankbarer gemacht. Und nachdenklich. Es braucht keine großen Beträge um etwas beizutragen. Mit EUR 25,- im Monat konnte ich das Leben eines Menschen gravierend verändern. Mein erstes Patenkind Happy konnte plötzlich zur Schule gehen, wurde eingekleidet und ging nicht mehr hungrig schlafen. 25,- Euro, die ich ohne nachzudenken bei Mac Donalds oder in einer Bar liegen lassen würde. An einem Abend. 

 

Das war mein Beweggrund. Ich wollte einfach anfangen. Nicht mehr länger drüber nachdenken wie, wo, wem. Stattdessen HEUTE damit beginnen. An einem Ort, wo 25,- ein Leben verändern können. Wo Kinder nichts haben, und ich meine wirklich nichts. Und trotzdem zufriedener sind, als die meisten Menschen, die mir tagtäglich so begegnen. 

 

 

Ich glaube, dass es vielen von euch ähnlich geht und ich glaube, dass es unsere soziale Verantwortung ist, ein bisschen was dazu beizutragen, diese Welt zu einem besseren Ort zu machen. Wir von ZAWADI haben uns für Kenia entschieden. Obdachlosen-Unterstützung, Kinderkrebshilfe, WWF uvm. sind genauso großartig. Ich glaube jeder sollte sich einfach das Thema oder Projekt aussuchen, für das sein Herz besonders schlägt. Und einfach anfangen. Am besten heute... 

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