Diese Woche wurden Betten ausgeliefert. Was für eine Freude :-)
Für die meisten von uns wohl eine absolute Selbstverständlichkeit, so ist ein Bett für viele unserer Schützlinge etwas ganz besonderes. Viele Familien schlafen Tag ein Tag aus auf dem nackten Boden. Ist das schon schwer vorstellbar für uns... Aber dann muss man noch dazu sagen, dass Boden nicht Boden ist. In den lokalen Lehmhütten ist der Boden nicht befestigt oder zementiert. Man liegt also auf Sand, Gatsch, Lehm.
Zwischen Käfern, Würmern und im schlechtesten Fall Hendl-Mist. Und man ist nicht vor Gelsen geschützt - Gelsen, bei denen wir vielleicht im ersten Moment an den schlafraubenden Juckreiz oder das grauenvolle Summ-Geräusch denken. In Kenia überträgt die Gelse aber zusätzlich noch Malaria. Hohes Fieber, Gliederschmerzen, Erbrechen des gefühlten letzten Tropfens an Flüssigkeit, der sich noch im Körper befindet.
Wer es sich leisten kann, hat zumindest ein sogenanntes "local bed" - ein Holzgestell, Schnüre statt einem Lattenrost gespannt auf dem Lederstücke, Tierhäute oder Stoffe ausgebreitet werden. Ich glaube nicht, dass ich eine Nacht darauf ohne furchtbare Rückenschmerzen überstehen würde...
Ein Mädchen hat mich einmal gefragt: "Stimmt es, dass Kinder dort wo du herkommst ALLEINE in einem Bett schlafen müssen?"
Wir freuen uns sehr, dass Zawadi fünf Betten ausliefern konnte. Handgeschnitzt. Mit Matratzen, Bettzeug und Insektennetzen ausgestattet, in denen sich wieder einige Kinder zusammen kuscheln können, denn genauso wollen sie schlafen.
In diesem Sinne wünsche ich euch, dass ihr euer Bett heute Abend ganz besonder genießt. Nichts ist selbstverständlich....
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